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UNIX bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch Betriebssysteme, die entweder ihren Ursprung im Unix-System von AT&T der 1970er haben
oder dessen Konzepte implementieren.
Da UNIX ein eingetragenes Markenzeichen der Open Group ist, dürfen nur zertifizierte Systeme den Namen UNIX führen.
Dennoch ordnet man auch Betriebssysteme wie Linux der Unix-Familie zu.
In der Fachliteratur verwendet man üblicherweise Unix als Bezeichnung für unix-artige Systeme,
während man UNIX (in Großbuchstaben oder Kapitälchen) dazu nutzt, zertifizierte Systeme zu kennzeichnen.
Zu all diesen Systemen, die in Unix-Derivate und Unix-artige Betriebssysteme eingeteilt werden können,
zählen zum Beispiel die BSD-Systeme, Mac OS X, HP-UX, AIX, IRIX und Solaris.
Einige andere Systeme wie GNU/Linux oder QNX sind im historischen Sinne keine Unix-Derivate,
da sie nicht auf dem ursprünglichen Unix-Quelltext basieren, sondern separat entwickelt wurden.
BSD basierte zwar ursprünglich auf AT&T-Quelltexten, diese wurden jedoch bis Mitte der 1990er vollständig entfernt.
Ken Thompson erstellte 1969 die erste Version von Unix in Assemblersprache auf der DEC PDP-7, um das Spiel Space Travel zu spielen und etwas Textverarbeitung zu betreiben.
Das 1972–1974 in C implementierte System wurde gemeinsam mit einem C-Compiler kostenfrei an verschiedene Universitäten verteilt – aus ihr entwickelte sich die BSD-Linie von Unix.
AT&T versuchte schließlich selbst, Unix gewinnbringend zu vermarkten, woraus die System V Linie von Unix entstand.
In den 1980er Jahren wurde Unix zum dominierenden Betriebssystem an den Universitäten, und es existierte eine Fülle verschiedenster Unix-Derivate, die alle in irgendeiner Form von den beiden Hauptlinien abstammten,
womit langsam Bedarf nach Standardisierung entstand.
Die folgende Zusammenstellung gibt nur einen groben Überblick.
Es werden nur die wichtigsten Systeme erwähnt.
Diese haben jeweils ihre eigenen Versionen und ihre eigene Entwicklungsgeschichte.
Jahr | Name | Anmerkung/Hersteller |
---|---|---|
1969 | UNICS | erste Version von AT&T |
1970-75 | UNIX V1–V5 Time Sharing System | AT&T |
1976 | UNIX V6 (6th Edition) | AT&T |
1977 | Erste Berkeley Software Distribution (BSD) | |
1978 | 2BSD | Zweite Berkeley Software Distribution |
1979 | UNIX V7 (7th Edition) | letzte Version von AT&T mit freiem Quellcode |
1980 | UNIX 32V | Portierung der UNIX V7 auf VAX Computer |
1980 | XENIX OS | Unix Version der Firma Microsoft, später Firma SCO |
1980 | 3BSD und 4BSD | Berkeley Portierung auf VAX Computer |
1981 | UNIX System III | erste kommerzielle Version von AT&T |
1982 | SunOS, 1.0 | Unix Version der Firma Sun Microsystems |
1983 | Start des GNU Projekts | (GNU: Gnu is Not Unix – GNU ist nicht Unix) |
1983 | UNIX System V | AT&T |
1983 | Ultrix | Unix-Version der Firma Digital Equipment Corporation (DEC) |
1983 | Sinix | Unix-Version der Firma Siemens |
1983 | Coherent | Unix-ähnliches System der Mark Williams Company |
1983 | 4.2BSD | |
1984 | Start des Mach Mikrokernel Projekts an der Carnegie Mellon University (Kalifornien). | |
1986 | AIX 1.0 | Unix Version der Firma IBM |
1986 | A/UX | Unix Version der Firma Apple |
1986 | HP-UX 1.0 | Unix-Version der Firma Hewlett-Packard (HP) |
1987 | Minix 1.0 | Unix-Klon der Vrije Universität, Amsterdam |
1988 | IRIX | Unix-Version der Firma Silicon Graphics |
1989 | SCO UNIX | Unix-Version die eine weite Verbreitung am Markt fand |
1990 | OSF/1 | Unix-Klon der Open Software Foundation |
1991 | 4.3BSD Net/2 | BSD Version ohne AT&T-Code, unvollständig |
1992 | Solaris 2.0 | Firma Sun Microsystems |
1992 | 386BSD | Patch für BSD4.3 Net/2 für Intel Prozessoren |
1992 | UnixWare 1.0 | Unix-Version von Novell |
1994 | 4.4BSDEncumbered und 4.4BSDLite | (ohne AT&T-Code) |
1994 | NetBSD 1.0 | basierend auf 4.4BSDLite |
1994 | FreeBSD 1.0 | basierend auf 4.3BSD Net/2 (kurz darauf 2.0 auf 4.4BSDLite) |
1994 | Tru64 | Nachfolger von OSF/1 |
1995 | OpenBSD-Projekt | ausgehend von NetBSD |
2000 | Darwin | Firma Apple, basierend auf Mach und FreeBSD |
2002 | SCO OpenServer 5.0.7 | UNIX-Version des vermutlichen Quellcode-Rechteinhabers SCO Group |
2004 | SCO UnixWare7.1.4 | UNIX-Version des vermutlichen Quellcode-Rechteinhabers SCO Group |
2005 | Solaris 10 (SunOS 5.10) | Firma Sun Microsystems |
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