Geschichte der Universität Leipzig
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Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg ist die älteste Universität Dt.
(die beiden älteren Gründungen in Köln und Erfurt
wurden 1798 bzw. 1816 geschlossen und erst im 20. Jahrhundert neu gegründet.).
- Die Universität Leipzig ist die zweitälteste Universität Deutschlands.
- Nach Streitigkeiten an der Karls-Universität Prag zogen 1409 viele der dortigen deutschen Lehrkräfte und Studenten nach Leipzig
(in die Markgrafschaft Meißen), wo Artistenfakultät Lehrbetrieb aufnahm
- Die Universität bekam sowohl von Stadt als auch von den Landesherren mehrere Gebäude übereignet
- Noch im selben Jahr wurde das „Studium generale“ durch Papst Alexander V. bestätigt
- Die Angehörigen der Universität gehörten nach ihrer Herkunft zu vier verschiedenen "Nationen": der meißnischen, der sächsischen, der bayrischen und der polnischen Nation
- 1415 wurde die medizinische Fakultät gegründet
- 1446 die juristische Fakultät
- 1543 wird Universität durch Übernahme das ehemalige Dominikanerklosters mit ehemaligen Klosterkirche St. Pauli stark erweitert
- 2 Jahre später wird diese durch Martin Luther als Universitätskirche geweiht
- In den folgenden Jahrhunderten entwickelt sich die Einrichtung stetig weiter und ist zeitweise die größte Universität Deutschlands
- 1725 beginnt Johann Christoph Gottsched als Privatdozent; der spätere Rektor und Professor für Poesie spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte der Uni:
Persönlichkeiten wie Lessing, Klopstock und Goethe zieht es nach Leipzig
- 1836 wird das neue Hauptgebäude Augusteum eingeweiht. (Es entstand nach Zeichnungen Karl Friedrich Schinkels)
- Während der Märzrevolution beteiligen sich Professoren und Studenten an Demonstrationen und Barrikadenbau
- 1891 wird die neue Universitätsbibliothek „Bibliotheca Albertina“ eingeweiht
- 1923 siedelt die königliche sächsische Tierärztliche Hochschule aus Dresden nach Leipzig über und wird als Veterinärmedizinische Fakultät in die Universität aufgenommen
- In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt sich die rechts-konservative Einstellung vieler Studenten und Professoren:
- während der Novemberrevolution entfernen Studenten auf Anordnung des Rektors rote Flaggen auf dem Hauptgebäude und hissen die Fahne des Adelshauses der Wettiner;
- während des Kapp-Putsches besetzt ein studentisches Freiwilligenregiment die Innenstadt und schießt auf Putschgegner
- Bereits 1931 gewinnt der Nationalsozialistische Studentenbund (NSDStB) die Wahlen zum Allgemeinen Studentenausschuss
- 1933 unterschreiben über 100 Professoren einen Aufruf zur Wahl Adolf Hitlers
- Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gehörte die Einrichtung zu den 4 „großdeutschen“ Universitäten die weiterhin unterrichten durften
- Zu Kriegsende waren 60% aller Gebäude und 70% aller Bücher vernichtet
- Am 5. Februar 1946 Wiedereröffnung
- 1953 erhält die Universität den Namen „Karl-Marx-Universität Leipzig“
- 1968 werden das teilbeschädigte Augusteum und die unversehrte Paulinerkirche gesprengt, um Platz für eine Neubebauung zu machen
- Diese entsteht von 1973 bis 1978
- Herausragendes Gebäude der Universität wird das Uni-Hochhaus
- Seit 1990 befindet sich die Universität im Umbau;
- durch die Abgabe des Hochhauses an einen privaten Nutzer hat ein Großteil der Fakultäten neue Gebäude bezogen, die sich auf mehrere Standorte in der Stadt verteilen.
- Am historischen Zentrum der Universität (am Augustusplatz) befindet sich neben Hörsaal- und Seminargebäude nur noch eine Fakultät (Mathematik und Informatik)

- Anfang der 90iger Jahre wurden 14 Fakultäten neu gegründet
(1994 die Fakultät für Mathematik und Informatik)
- Der Wiederaufbau der nach Krieg zur Ruine verfallenen Universitätsbibliothek wurde 2002 abgeschlossen
- 1991 kehrte die Uni zum alten Namen „Universität Leipzig“ zurück, nachdem sie 1953 in der DDR in Karl-Marx-Universität umbenannt worden war
- Bis 2009 (600jähriges Jubiläum) soll der innerstädtische Campus neu gestaltet werden
- Diese Maßnahme war höchst umstritten;
- eine Interessengruppe mit teilweiser Unterstützung der Landesregierung forderte den Wiederaufbau des Augusteums und der Paulinerkirche gegen den Widerstand der Universitätsführung und des größten Teils der Studenten und der Leipziger Bevölkerung
- Diese Streitigkeiten führten Anfang 2003 zum Eklat: Rektor Volker Bigl und die Prorektoren traten aus Protest gegen die Landesregierung zurück
- Am 24. März 2004 entschied sich eine Jury für den spektakulären architektonischen Entwurf des niederländischen Architekten Erick van Egeraat, der von fast allen Seiten wohlwollend aufgenommen wurde.
- 40 Jahre Geschichte der Informatik an der Universität Leipzig (1964-2004)
- 1962 Gründung des Rechenzentrums an der Universität
- 1964 Bildung des Instituts für Maschinelle Rechentechnik an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
1963-1971: alter Zeissrechner

heute: sunfire V480

- 1969 Umwidmung zur Sektion Rechentechnik und Datenverarbeitung
- 1973 Einrichtung eines Organisations- und Rechenzentrums (ORZ),
- Bildung einer Arbeitsgruppe Mathematische Informationsverarbeitung, an der Sektion Mathematik
- 1989 Bildung der Sektion Informatik mit eingeschlossenem Rechenzentrum
- 1991 Einrichtung eines zentralen Universitätsrechenzentrum (URZ)
- 2.12.1993 Gründung des Instituts für Informatik an der Fakultät für Mathematik und Informatik
- 14.1.94 Gründung der Fakultät für Mathematik und Informatik
- seit 2005 gibt es insgesamt 15 Professuren und Forschungsgruppen an der Informatik
- Studenten werden immatrikuliert im Diplom-Studiengang Informatik (mit 4 Studienrichtungen, u.a Bioinformatik) bzw. in verschiedenen Magisterstudiengängen
- Zur Zeit (bis 2009) erfolgt im Rahmen einer gesamtdeutschen Studienreform eine Umstellung auf modularisierte Bachelor- und Masterstudiengänge mit dem Ziel der internationalen Vergleichbarkeit und Anerkennung der Studienabschlüsse.
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