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Februar 98, S.51
Die Universität auf Messen und Ausstellungen 1997
BIK
BIK
Videokonferenzen in Fernsehqualität
Standard PC mit kommerziell erhältlichen Adapter-Karten
Fakultät für Mathematik und Informatik
Institut für Informatik
W. Spruth, K. Hänßgen
Leistungsfähige Computernetze und Rechner-Arbeitsstationen prägen
das Bild der modernen EDV-Anwendungen und Kommunikationen. Speziell
für Video-Konferenzen per Computer und Rechnernetz mußten
aber in den vergangenen Jahren erst die notwendigen Voraussetzungen
für die Einführung isochroner Dienste geschaffen werden. Dennoch
hat sich bis jetzt ein breiter Einsatz von PC-Qualität, der
möglichen Daten-Übertragungsleistung, der verfügbaren
Rechner-/Prozessor-Leistung und der Hardware-Kosten nicht
durchsetzen können. In bisherigen Produktentwicklungen verschiedener
Einrichtungen und Unternehmen konnten nur einige dieser Probleme
zufriedenstellend bewältigt werden. Ziel der Entwicklungsarbeiten
an der Universität Leipzig war jedoch eine möglichst
komplette Lösung des Problems, wie sie beispielsweise im Bereich
Medizin benötigt wird.
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Das vorgestellte Projekt baut auf einer Zusammenarbeit mit den Firmen
FAST Multimedia AG, IBM Deutschland GmbH, Microsoft GmbH, Micro GmbH
und dem GMD-Fokus-Institut, der R+V, mittelständischen Unternehmen
und auf der Unterstützung durch das BMBF in Bonn, das SMWK in
Dresden und die Universität auf.
Es entstand im Institut für Informatik der Prototyp eines
Video-Konferenz-Systems, der es weltweit erstmals ermöglicht,
bei niedrigsten Kosten und über herkömmliche,
handelsübliche PC-Baugruppen in Hochgeschwindigkeitsnetzen
Video/Audio-Kontakt mit Partnern in Fernsehqualität per
Computernetz aufzubauen.
Für mittelständische und große Unternehmen ist damit die
Hemmschwelle für den Einsatz solcher Technik gebrochen. Selbst
im medizinischen Bereich, wo hohe Bild-Auflösungen erforderlich
sein können und bisher zu starke Kompression und zu geringe
Übertragungsraten störend wirkten, läßt sich das
System im praktischen Betrieb einsetzen.
Leistungsparameter des Systems sind:
- PAL-/HDTV-Qualität über das M-JPEG-Verfahren
(25 Bilder/s, Auflösung 768x576),
- Datenübertragung bei Transferraten von 4 bis maximal 30
Mbit/s pro Bildstrom über ATM,
- vollduplex und Mehrpunkt-Verbindungen
- niedrige Hardwarekosten.
In Vorbereitung sind:
- White-Board- und ActiveX- bzw. COBRA-Untersützung,
- Anbindung von Video-/Bild-Datenbanken,
- native ATM-Nutzung,
- Gerätesteuerung und Aufbereitung für Anwendungen in der
Medizin.

Grobstruktur des am Institut für Informatik entwickelten
Video-Konferenz-Systems
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