Universitäts Journal
Nr. 4/2000 (Juli), S.31
Telekom stiftete Professur "Angewandte Telematik"
Am 17. Mai 2000 wurde im Rektoratsgebäude ein Vertrag zwischen der
Universität Leipzig und der Deutschen Telekom AG über die Einrichtung der
Telekom-Stiftungsprofessur "Angewandte Telematik" unterzeichnet. Die
C4-Professur am Institut für Informatik wird zunächst fünf Jahre als
Stiftungsprofessur geführt. Ihre Unterschrift unter den Vertrag setzten
Rektor Prof. Dr. Volker Bigl und der Leiter des Zentralbereichs
Innovationsmanagement der Telekom, Joachim Claus.
Ein Händedruck zwischen Rektor Bigl und Telekom-Manager Claus
besiegelte die Vertragsunterzeichnung.
Foto: Kühne
Zur Vertragsunterzeichnung wurde betont, dass die Einrichtung der
Stiftungsprofessur für Angewandte Telematik ein weiterer Meilenstein in der
Strukturentwicklung der Fakultät für Mathematik und Informatik ist. Die
Anwendungsorientierung des Studiums und der Forschung werde entscheidend
gestärkt. Die Stiftungsprofessur werde wesentlich dazu beitragen, den
fehlenden ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs, insbesondere für
Telekommunikation und E-Business, in der Region auszubilden, den Kontakt
zwischen Universität und regionaler Wirtschaft zu fördern und die
Vermittlung einer breit gefächerten Grundausbildung mit einer Vielfalt von
zukunftsorientierten Vertiefungsmöglichkeiten im Studium zu ergänzen.
Ein Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten soll in der Untersuchung
von Telematik-Systemen zur elektronischen Abwicklung von Geschäftsvorgängen
liegen, sowohl innerhalb von Unternehmen und zwischen Unternehmen als auch
mit Kunden. Wichtige Aufgaben sind auch die Unterstützung virtueller
Organisationen und Kooperationsmodelle oder die Bearbeitung
gesellschaftlicher Fragestellungen wie Telearbeit und Akzeptanzbedingungen.
Die Informatik an der Universität Leipzig verzeichnete in den letzten
Jahren einen stetigen Aufschwung. Gegenwärtig studieren fast tausend
Kommilitonen die Fächer Informatik und Wirtschaftsinformatik. Sie haben die
Gelegenheit, sich in einigen in Deutschland sonst fast nirgends angebotenen
Studienrichtungen zu spezialisieren, so z. B. in medizinischer Informatik,
Versicherungsinformatik und linguistischer Informatik. Und die bisher
umfassendste Befragung sächsischer Informatik-Studenten unlängst durch das
Studentische Evaluationsbüro Sachsen - es wertete 3500 Fragebögen aus - hat
ergeben, dass die landesweit beste Informatik-Ausbildung an der Universität
Leipzig stattfindet. In acht von zehn Kriterien liegt die Universität
Leipzig vorn - immer vor der TU Dresden. Zum Wintersemester erwartet die
Universität mit 200 Studienanfängern ein Rekordergebnis.
V. S.
|