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Frankfurter Allgemeine Zeitung
30.07.2000
In Zukunft gibt es andere Versicherungsprodukte
Erl. FRANKFURT. 30. Juli.
Das Rennen um den elektronischen
Versicherungsmarkt in Deutschland ist offen. Zu dieser Einschätzung gelangt
eine Studie, die von Fachleuten der Universität Leipzig in Zusammenarbeit
mit der CSC Ploenzke AG, Kiedrich, der Generali Holding Vienna, Wien, und
der R + V Versicherungsgruppe, Wiesbaden, geschrieben wurde. Die Studie
beschäftigt sich mit der Produktentwicklung für elektronische Märkte. In
Zukunft werde jener Versicherungsanbieter erfolgreich sein, der es schaffe,
sich unter den Ersten auf die neuen Marktbedingungen einzustellen. "Ob das
dann tatsächlich ein echter Versicherer, eine Bank, ein Makler oder ein
branchenfremder Anbieter ist", sagen die Autoren der Studie. Wenn Anbieter
ein alternatives "Standbein" auf den elektronischen Märkten bekommen
wollten, müssten sie sich käufergetriebener Strategien bedienen. Das sei
nur leider bei so gut wie keinem Anbieter zu beobachten. Vielmehr
versuchten diese eher, ihr bisheriges Marktverhalten "eins zu eins" auf die
elektronischen Märkte zu übertragen. Das könne nur schief gehen, "und wie
die Zugriffszahlen und Umsätze beweisen, geht es leider auch schief". In
der Studie werden Spekulationen über das mögliche Aussehen des künftigen
Versicherungsmarktes angestellt. Denkbar sei, dass Versicherung
verschwinde, weil sich Risikogemeinschaften im Kleinen neu selbst
organisieren. Ferner könnte das Produkt Versicherung Bestandteil anderer
Produkte und Dienstleistungen werden und mit diesen verkauft werden.
Möglich sei auch, dass Versicherungen ihr Angebot erweitern. Am
wahrscheinlichsten sei jedoch, dass sich die Versicherungsprodukte
verändern, und dass sich die Branche für Transparenz und wirklich
erfahrbaren Kundennutzen entscheide. Jedenfalls werde wegen des Aufkommens
der elektronischen Märkte in der Versicherungswirtschaft "kein Stein mehr
auf dem anderen" bleiben, erwarten die Autoren der Studie.
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