# Chat zum Seminar am 26.11.2020 ## Erster Vortrag ### Allgemeine Fragen [15:34] Stefan Jahns : Wo kann man sich die Tafel mit den gesammelten Begriffen anschauen? * Ist in den Foliensatz integriert, der als pdf im Dorfwiki verlinkt ist. [15:36] Klara : Was ist das Leitmedium, wenn man nicht digital arbeitet? Bzw. könntet ihr den Begriff nochmal genauer definieren? [15:36] C. : Kann man Hardware- und Softwareunterschiede zwischen einzelnen SuS zu individuellen Voraussetzungen zählen und muss bedacht werden, wie die einzelnen SuS die Medien des Unterrichts wahrnehmen? [15:42] Klara : Würdet ihr blended Learning im Vergleich zu reiner Präsenz oder reinem Online-Unterricht bevorzugen? ### Was ist Web 2.0 [15:39] A. : Was heißt denn Web 2.0? Weil da Web 2.0 Werkzeuge steht... Also was ist denn dann die 1.0? [15:40] C. : Web 1.0 ist im Vergleich zu Web2.0 nicht interaktiv, sondern nur rezeptiv. (Also man kann nicht selbst etwas ändern, sondern nur lesen / ansehen.) [15:40] Stefan Jahns : Web 2.0 beinhaltet User Content [15:41] Annemarie : Gibt es Beispiel für Web 1.0 im Unterricht? [15:41] Kleemann : web 2.0 ist ursprünglich sematic web wird aber seit 10 jahren falsch als sozialnetzwerk und plattform netz bezeichnet [15:44] Isidor Z. : @Kleemann: Die Formulierung "falsch" finde ich hier schwierig. Sprache lebt. Zuvor dachte man, der naechste Schritt in der Entwicklung des Web sei das Semantic Web. Teilweise blieben hier aber Erwartungen unerfuellt. [15:47] Kleemann : soziale netzwerke und plattformen bedienen sich semantischer technologien, sie sind aber nicht web 2.0, somit flascher sprachgebrauch gegenüber ursprünglicher begriffsbildung, ja sprache lebt aber eben auch in mystifizierender form [15:50] C. : @Kleemann, was sind denn "semantische Technologien" / "semantic Web"? [15:51] Kleemann : wir kommen darauf zurück. zwei sätze reichen nicht [16:03] Isidor Z. : https://en.wikipedia.org/wiki/Web_2.0 ### Mehraufwand der Vorbereitung digitaler Unterrichtsstunden [15:28] Isidor Z. : Kann der unterstellte Mehraufwand fuer die Vorbereitung digitaler Unterrichtsstunden nicht auch daran liegen, dass umgekehrt ein Minderaufwand fuer nichtdigitale Unterrichtsstunden deshalb besteht, weil man auf Materialien zurueckgreift, die fuer nichtdigitalen Unterricht bereits zuvor geschaffen wurden? [15:43] A. : Wie sieht das mit dem Aufwand von E-teaching also für die Lehrperson aus? Habt ihr da schon erfahrungen? ### Ausstattungsfragen der Schulen [15:47] C. : Wer ist für die Ausstattungen der Schulen (mit bspw. Rechnern / WLAN) zuständig? [15:47] Maximilian : Ist denn ein öffentliches WLAN immer nur positiv? Ich kenne viele Schulen, die das WLAN nur für die schulinternen Geräte freigeben. Es gibt dann viele Tablets o.Ä., die die SuS nutzen können. [15:52] Annemarie : Haben die Mint-Schulen dann einen anderen Lehrplan oder machen sie dann nur Informatik Leistungskurs? [15:53] A. : Findet ihr das Geld im DigitalPakt ist viel? bei 137000 Euro pro Schule sind dass ja ca. 30 whiteboards, was ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber bei weitem nicht ausreicht, wenn man sich vor augen hält, dass nicht nur interaktive Tafeln gebraucht werden. [15:54] Raphael : Anschlussfrage an A.: Haltet ihr Whiteboards für eine sinnvolle Anschaffung? [15:54] Isidor Z. : "x.0" schreibt man haeufig fuer disruptive Veraenderungen. Was disruptiv ist, erkennt man haeufig erst hinterher. [15:54] A. : Inwiefern unterscheidet sich Lernsax von Opal oder Moodle? [15:54] Klara : Aber wie ist das bei solchen Lernplattformen mit urheberrechtlich geschützten Inhalten? Also wenn ich z.B. ein Video an die SuS weitergeben möchte? [15:55] graebe : Mehrere Fragen nach dem Vortrag * Sollte man Lernen nicht weniger als Interaktion, sondern eher als Transformationsprozess betrachten? * Was hat Meyers Ansatz mit anderen Ansätzen des Prozessmanagements zu tun? * E-Learning als neue Möglichkeiten, die neue Technologien mit sich bringen. Welche Technologien sind genau gemeint? Allein die Verfügbarkeit von Computer und Internet? Was sind "digitale Kommunikations- und Interaktionstechnologien"? Welcher Technologiebegriff? * Ist das alte Vermittlungen mit neuen Werkzeugen oder gibt es neue Potenziale? * Es fällt die hohe Asymmetrie Lehrende <-> Lernende im Konzept selbst auf. * Was sichert, dass sich beim "Blended Learning" die positiven Aspekte der beiden Seiten verstärken und die negativen kompensieren? Und ist "Blended Learning" nicht deutlich komplexer als einfachere, aber personalintensivere Vermittlungsformen? * Das wurde von den Vortragenden zumindest behauptet - blended learning sei hybrid und verstärke die positiven Effekte der beiden "reinen" Ansätze. * Was meinen Sie mit "Lern-Management-System"? LernSax oder Opal-Schule? Ist das was anderes als eine "Lernplattform"? * In der Antwort wurde betont, dass die beiden Begriffe synonym zu verstehen sind. LernSax und OPAL sind in ihren digitalen Möglichkeiten allerdings weit voneinander entfernt, also braucht es einen anderen Begriff zur Unterscheidung. Es wurde "Organisations- und Materialplattform" als Begriff dafür ins Spiel gebracht. * Welches Technologieverständnis steckt hinter dem verwendeten Kompetenzmodell? Einzig wichtig ist "Bewerten und Organisieren von Information"? * Lernplattformen müssen betrieben werden, bevor überhaupt "Lehrer Materialien hoch- und Schüler diese herunterladen" können. Wie sieht es mit dem Aspekt aus? [15:55] A. : Wer bietet denn Lernsax an? wie ist das datenschutzrechtlich einzuordnen? [15:55] Isidor Z. : Welchen Sinn hat eine lokale Loesung wie LernSax, wenn man auch global an standardisierten Loesungen arbeiten koennte? Gibt es herausstellende Merkmale? * Geht es bei der "Lösung" um eine Software oder deren Betrieb? Betrieb erfordert Ressourcen, materielle, organisatorische, personelle, wer stellt die bereit? Aus der Beantwortung dieser Fragen ergeben sich die strukturellen Dimensionen (Eigenzeiten und Eigenräume wie in der Vorlesung dargestellt). [15:56] Raphael : Wisst ihr von Beispielen von digitalem Unterricht aus der aktuellen Pandemie auf und ob die 10 Prüfsteine erfüllt wurden? [15:58] Isabelle M. : Welche Möglichkeiten seht ihr, z.B. sozial benachteiligte Schüler*innen durch digitalen Unterricht nicht abzuhängen? Und wie sieht es mit Kindern aus deren Zufluchtsort die Schule ist, welche Möglichkeiten seht ihr da, das ggf abzufedern? [16:09] A. : Doch doch wir haben mal mit sowas wie Autotool gearbeitet. Bei uns hieß das dann OLAT glaube ich, in Automaten und Sprachen * Mehr dazu am Ende dieser Webseite [16:22] Isidor Z. : Die Sportoberschule m.E. ebenso wie das Sportgynasium [16:25] Isidor Z. : Meint "oeffentlich" hier die Inklusion aussenstehender _Personen_, oder BYOD fuer angemeldete Personen? [16:27] A. : Der Digitalpakt darf ja aus rein rechtlichen Gründen keine Dauerabgaben der Kommunen finanzieren, also auch die Wartung etwaiger Anschaffungen. "Deswegen sieht der DigitalPakt die Möglichkeit vor, die Entwicklung effizienter und effektiver Strukturen für die professionelle Administration und Wartung digitaler Infrastrukturen als regionales oder landesweites Projekt zu fördern." [16:43] Klara : Ich meinte das eher bezüglich dsgvo [16:50] Klara : klopf klopf [16:50] Isidor Z. : Betrieb und Softwareloesung wuerde ich begrifflich trennen wollen. Plattform als Software global entwickeln, aber lokal betreiben? ## Zweiter Vortrag [17:11] C. : Warum finden Sie die Fragen abstrus? (Ob bspw. im Umfeld illegale Drogen genommen werden.) [17:27] Kleemann : der im Vortrag verwendete Algorithmusbegriff ist mir absolut unklar. Die Diskussion begann mit einer Nachfrage zum Begriff des Algorithmus, der in den Ausführungen eine zetrale Rolle spielte. Der klassische Begriff, etwa , hilft hier nicht weiter, da das Potenzial von KI-Lösungen nicht im Algorithmus liegt, sondern in den Zuständen, die ein _System im Betrieb_ nach endlicher Zeit (der Trainingsphase) erreicht. Überall, wo im auf den Folien und im Weiteren auch im Chat "Algorithmus" steht, muss dies durch den anderen Begriff KI-Lösung ersetzt werden. [17:11] graebe : Mehrere Fragen * Wer oder was diskriminiert? * In der Diskussion zu diesem Punkt stellte sich eine grundsätzliche Verständnisdifferenz zwischen der Referentin einerseits sowie mir und Herrn Kleemann andererseits heraus. Während für Frau Zitt "Personen diskriminiert werden", also Objekte der Diskriminierung leicht identifiziert werden können, gibt es keine Subjekte, die diskriminieren, sondern Diskrimination ist ein "emergentes gesellschaftliches Phänomen", ein Phänomen, das erst in größeren Gruppen auftritt und dann auch ein Phänomen der Gruppe ist. Meine Frage war hier nach _Subjekten_, die diskriminieren, d.h. ich gehe davon aus, dass Diskriminierung in Individualsubjekten ihren Anfang nimmt. Ihren Zugang wird die Referentin in der Seminararbeit genauer untermauern müssen. * Können social media Algorithmen political correctness lernen? [17:12] Isidor Z. : Koennte das Diskriminierungsrisiko reduziert werden, wenn die Algorithmen offengelegt werden muessen, auch wenn von privaten Aktueren entwickelt wird? [17:12] graebe : @Isidor: Kann man einen KI-Algorithmus "offenlegen"? [17:14] Isidor Z. : @graebe: m.E. ja, auch wenn mitunter (z.B. bei neuronalen Netzen) die Interpretierbarkeit fuer den Menschen gering sein kann. [17:14] graebe : Wenn ich es nicht interpretieren kann, was habe ich dann davon? [17:16] Isidor Z. : ich kann immer noch empirisch damit arbeiten, z.B. den Algorithmus ueber Testdaten laufen lassen und pruefen, ob ein Bias herauskommt. [17:19] graebe : Die vorgestellten Untersuchungen hätte man früher durch Soziologen machen lassen. Gibt es hier "Diskriminierungen zweiter Art", also sind die Untersuchungsanordnungen (hier des distant reading) selbst diskriminierend? [17:26] graebe : Software ist ein technisches System. Nach dem Konzept der VL ist ein TS um eine PNF herum organisiert. Kann es sein, dass später kein Geld mehr da ist, um diese zusätzliche Funktion der Diskriminierungsreduktion umzusetzen, selbst wenn es das Projektteam gern täte? [17:34] Isidor Z. : Erzeuge ich mit den "idealen Datensaetzen" nicht schnell neue Biases? Z.B. wenn ich mich auf einzelne Merkmale konzentriere, wegen denen nicht diskriminiert werden soll, koennte ich Kombinationen derselben vernachlaessigen, und habe dann nur Bewerber, die _entweder_ weiblich, homosexuell oder von einer bestimmten Hautfarbe sind, aber vielleicht nur hellfarbige homosexuelle Bewerber. [17:36] Stefan Jahns : wird dann der Trainingsdatensatz zum Algorithmus gezählt? [17:37] Jonas Irmler : Weiterführend zu Isidor vielleicht: Gibt es Probleme/Gefahren die durch die vorgestellten Vorschläge zur Entfernung von Bias in Algorithmen entstehen können? [17:46] graebe : @Jahns: Das ist ja gerade das Neue. Mit diesen Konzepten ist der alte von Neumann Rechner und damit auch die dazu äquivalenten Berechenbarkeitskonzepte (rekursive Funktionen, RAM-Modell) usw. obsolet. [17:49] Raphael : Aber sind Neuronale Netzwerke nicht meistens in Algorithmen eingebunden z.B. wird ja die Vergabe von Versicherungsverträgen aufgrund der Scores der Netzwerke bestimmt wird [17:53] Kleemann : Vier Stufen der Entwicklung von neuronalen Netzen (ergänzt von Hans-Gert Gräbe) 1 Risikobewertung: Daten entsprechend einer taxonomischen Struktur vorher fest einspeisen, es entsteht ein Expertensystem auf Wörterbuchbasis. Die Daten sind "fest verdrahtet". 2 google translate: Die Wissensbasis ist nicht eingespeist, sondern vervollkommnet sich im Laufe des Gebrauchs "von selbst". Die Datenerhebung wird mit ins Konzept reingenommen, die Datentransformationen sind "fest verdrahtet". Wichtige Konzepte: Mengensemantik, Frame, Relatierung 3 neuronales netzwerk (deep CNN) Mustererkennungskaskade, auch die Datentransformation selbst wird zum internen Lernprozess (wie bei AlphaGo Zero, das seine Fertigkeiten im Spiel gegen sich selbst festigt). Wichtig: Wissensbasis einfach, Pixel-orientierte interne Transformationen kompliziert (graebe: Vergleichbar mit einem "seltsamen Attraktor" aus der Vorlesung, diesen "lernt" das System gewissermaßen). 4 Bei einem nachlässigen Algorithmenbegriff "lernt" das System nur ideale Datensätze, Kontrolle oder Aufklärung liegt beim Programmierer. Neuere Ansätze erlauben eine feinere Sicht auf die gesellschaftlichen Probleme unserer Handlungsvollzüge. Um das zu fassen, braucht man das entsprechende Begriffswerkzeug. [17:58] Kleemann : manchmal haben aber soziologen keine ahnung von technischen grundlagen [18:00] Kleemann : forschungsbedarf interdisziplinär? [18:03] Raphael : Gibt es denn Theorien dazu, wie ein idealer Datensatz zahlenmäßig verteilt ist? [18:07] Jonas Irmler : Das ist ja letztlich das Lernen vom aktuellen Ist-Zustand irgendwie? [18:07] Jonas Irmler : Was gemacht wird obwohl es vielleicht nicht immer angebracht ist? [18:08] Isidor Z. : wahrscheinlich eine Frage der Haftung fuer die Nutzung der Algorithmen. [18:09] Isidor Z. : Ein Unternehmen als rechtsfaehiges Subjekt entscheidet, den Algorithmus einzusetzen, der zur Diskriminierung fuehrt. [18:25] Kleemann : was wäre eine angemessene politische reaktion? [18:28] Kleemann : wer soll das tun? [18:29] Kleemann : güteprüfungszertifikat [18:29] Kleemann : innenministerium verfassungsschutz rat [18:30] Kleemann : das sind private [18:30] Kleemann : es geht um öffentliche rechtliche sanktionen [18:30] Isidor Z. : Koennte mehr Transparenzerfordernis helfen? Ueber einen Verwaltungsakt koennte z.B. ein neuronales Netz womoeglich nicht entscheiden, da das verwaltungsrechtliche Begruendungserfordernis so kaum erfuellt werden koennte. [18:31] Isidor Z. : (bezogen auf den deutschen Rechtsraum zumindest)