IfI - In den Medien
Universitäts-Journal

Universitäts-Journal

April 97, S.26

Studien- und Arbeitsmarktchancen

Im überfüllten Hörsaal 6 am Augustusplatz fand am 28. Januar 1997 ein Forum über Einsatzmöglichkeiten von InformatikerInnen und MathematikerInnen bei Versicherungen statt. Dazu hatten StudentInnen der Fakultät für Mathematik und Informatik ihre Kommilitonen, Professoren und Vertreter aus Versicherungsunternehmen eingeladen. Besonders die StudentInnen der niederen Semester konnten hier einen ersten Eindruck davon gewinnen, welche beruflichen Chancen und Aufgaben bestehen, wenn sie im Studiengang Informatik den Studienschwerpunkt "Informatik im Versicherungswesen" oder im Studiengang Wirtschaftsmathematik schwerpunktmäßig die "Versicherungsmathematik" wählen.

Nach Begrüßung durch Studentenschaft (Frau Stud.math.Taube) und Fakultätsleitung (Prof. Rahm, Prodekan) gab der Studiendekan (Prof.Gerber) einen Überblick über das versicherungsspezifische Studienangebot der Leipziger Informatik und Wirtschaftsmathematik.

In anschaulicher Weise vermittelte Dipl.Kaufm. Mühl als Vertreter der R+V Versicherung Wiesbaden die vielfältigen Aufgaben von InformatikerInnen und MathematikerInnen in einem Versicherungsunternehmen und die Erfahrungen des Unternehmens mit Absolventen und Praktikanten der Leipziger Fakultät für Mathematik und Informatik. Der in Leipzig deutschlandweit einmalige Versicherungsschwerpunkt im Informatikstudium mit starker Praxisorientierung erleichtert den Absolventen den Einstieg in das Berufsleben. Aufbauend auf den bisherigen Ergebnissen und den kürzlich zwischen Universität und Versicherungsunternehmen abgeschlossenen Kooperationsvereinbarungen soll dieser Ausbildungsschwerpunkt fakultätsübergreifend ausgebaut werden. Dies betrifft vor allem die engere Kooperation mit den Studienrichtungen Wirtschaftsinformatik und Versicherungsbetriebslehre an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Dafür sollen an der Universität interfakultäre und bei den Versicherungen unternehmensübergreifende Organisationsformen geschaffen werden. All dies dient dem Ziel, daß Absolventen und Praktikanten der Universität Leipzig bei den Versicherungsunternehmen auch künftig gesucht und erfolgreich sind.

Leipziger Excursion ans Institut für Versicherungswirtschaft der Universität st. Gallen (Foto: Fischer)

Dr. Koch von der deutsch-schweizerischen Feilmeier&Junker AG, einer der Praxisdozenten im Informatik-Studiengang, berichtete über die Verbindung von Lehrinhalten des Studiums und den praktischen Aufgabenstellungen. Unter seiner Regie standen bereits mehrere Exkursionen, zuletzt im Januar nach St.Gallen, bei denen sich StudentInnen der Informatik und Wirtschaftsmathematik vor Ort über die Praxisprobleme informieren konnten und mit Praktikern eingehend diskutiert haben. Speziell in St.Gallen kamen die Leipziger StudentInnen auch mit KommilitonInnen des Instituts für Versicherungswissenschaft der dortigen Universität ins Gespräch.

Als Leipziger Absolvent berichtete Herr Dipl.Inf. Bublis über seine Erfahrungen beim Übergang in das Berufsleben bei einer Versicherung. Anschaulich schilderte er, welche Probleme dabei auftraten und wie er den "Praxisschock" überwinden konnte. Dabei halfen ihm einmal die praxisorientierten Vorlesungen im Studienschwerpunkt "Informatik im Versicherungswesen", aber auch die während der Studienzeit durchgeführten Praktika. Die gesamten Studieninhalte, besonders auch die theoretisch orientierten, sind als Einheit zu betrachten, wobei auf die Vermittlung von tragfähigen Konzepten und nicht so sehr auf kurzfristige Modetrends orientiert werden sollte, so sein Gesamturteil.

In der anschließenden Diskussion konnten sich die StudentInnen aus erster Hand darüber informieren, welche speziellen Anforderungen die Versicherungspraxis stellt und was sie als Praktikanten und Absolventen in einem Versicherungsunternehmen erwartet.

S.Gerber


HTML-Umsetzung: Andreas Zerbst 03.12.99