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Leipziger Volkszeitung

2005-01-28

Neues Superhirn für Informatiker

Computerhersteller IBM schenkt Alma Mater kostspielige Hard- und Software

Als vor 15 Jahren die Personalcomputer zum Siegeszug ansetzten, galten Großrechner schnell als alte Eisen. "Sie wurden als Dinosaurier abgetan und stattdessen vernetzte PC als die Maschinen der Zukunft propagiert", erinnert sich Paul Herrmann vom Leipziger Uni-Institut für Informatik. Ein Trugschluss, wie sich zeigte. Nicht nur der boomende Internet-Markt bescherte den Großrechnern ein Comeback, auch Banken, Versicherungen und Versandhäuser setzten weiter auf die kompakten und extrem leistungsfähigen elektronischen Superhirne. "Inzwischen", erklärt Herrmann, "haben Großrechner längst verloren geglaubtes Terrain zurückgewonnen".


Informatiker Paul Herrmann mit der IBM-Schenkung im Rücken, dem Großrechner Multiprise 3000-Server
Foto: Armin Kühne

Qualifizierte Programmierer und Bediener für die so genannten Mainframes sind allerdings Mangelware. Die Leipziger Informatiker haben darauf reagiert und bilden seit fünf Jahren wieder Studenten für Mainframe-Anwendungen aus. Herrmann: "Unsere Absolventen sind für die Wirtschaft ein wertvoller Nachwuchs, aber leider gibt uns die Industrie wenig zurück, was die finanzielle Unterstützung betrifft." Ausnahmen von der Regel: der Computerbauer IBM und die Firma Comparex. IBM hat jetzt dafür gesorgt, dass an der Uni ein neues Superhirn namens Multiprise 3000-Server werkelt. Der Konzern schenkte die 400 000 Euro teure Hardware und legte noch Software im Wert von 1,4 Millionen Euro drauf. Comparex machte einen externen Datenspeicher für den Großrechner locker. Von dem Mainframe.system profitieren nicht nur die Leipziger. Online können Studenten und Wissenschaftler aus aller Welt auf den Hochleistungsrechner zurückgreifen. 200 Nutzer gleichzeitig lässt der mit drei Betriebssystemen arbeitende 3000-Server zu. Verwendet wird er vor allem zum Entwickeln und Testen von Internetanwendungen.

Wegbereiter der Schenkung war Wilhelm G. Spruth, der Hornorar-Professor an der Uni ist und früher als Entwicklungsleiter im IBM-Labor in Böblingen wirkte. Auf Spruths Betreiben hin war im Jahr 2000 an der Uni auch die Mainframe-Ausbildung wieder gestartet worden. In der Vergangenheit hatte IBM den Informatikern bereits einen anderen hochkarätigen Rechner gratis zur Verfügung gestellt.

schu/mabe

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