Informatik - Universitäten
Bei den Lehrberichtsdaten Informatik fällt auf, dass im Vergleich zu den anderen Hochschulen an der TU Dresden eindeutig die meisten Informatik Studierenden zu finden sind. Allerdings ist die Tendenz - im Gegensatz zu den Studienanfängerzahlen leicht fallend. Dies ist dadurch zu erklären, dass insgesamt mehr Studierende die Hochschule verlassen (Absolventen eingeschlossen), als Studienanfänger neu hinzukommen. Bei den anderen beiden Hochschulen sind zwar die Studentenzahlen (noch) nicht so hoch; allerdings sind sowohl Studienanfängerzahlen wie auch Gesamtstudentenzahl steigend.
Die Anzahl der abgelehnten Bewerber an der TU Dresden ist deutlich gestiegen (bei den anderen Hochschulen gibt es dagegen keine Ablehnungen von Bewerbern), was ein Indiz für eine steigende Attraktivität der Fachrichtung an dieser Hochschule sein könnte - wenn auch die Bewertung insgesamt überdurchschnittlich gut wäre. Dies ist jedoch leider nicht der Fall, so dass dies auf andere Ursachen zurückgeführt werden muss (wie z. B. sinkende Bewerberqualität bei gleichzeitig steigenden Interessentenzahlen).
In diesem Fall wäre die höhere Anzahl der Ablehnungen vor Aufnahme des Studiums zu begrüßen, da sie den Noch-nicht-Studenten frustrierende Erfahrungen ersparen könnte und gesellschaftliche Ressourcen schont, wenn die Studienanfänger dann auch wirklich das Studium erfolgreich absolvieren. Bis jetzt ist dies an der TU Dresden (98,6 Prozent Erfolgsquote) stärker der Fall als an der Uni Leipzig (82,3 Prozent). Chemnitz gibt im Lehrbericht über die Anzahl der endgültig nicht bestandenen Prüfungen keine Auskünfte. Die Noten der Abschlussprüfungen sind an der TU Dresden und der Universität Leipzig im Schnitt gleich gut (1,9), an der TU Chemnitz etwas schlechter (2,2).
Die durchschnittliche Studiendauer der Absolventen ist an der TU Chemnitz mit 11,1 Fachsemestern am kürzesten. Dresden (11,6) und Leipzig (11,8) folgen mit Abstand. Die gleiche Reihenfolge gab es auch schon im Vorjahr. Die Tendenz hin zu längeren Studienzeiten ist jedoch an allen Studienorten gleich. Dies kann aber ohne weitere Informationen nicht allein auf schlechte Studienbedingungen zurückgeführt werden, sondern auch mit der sich verschlechternden sozialen Situation zusammenhängen (z. B. sinkende Bafög-Gefördertenquote). Hierzu sind deshalb die studentischen Bewertungen der Studienbedingungen heranzuziehen, welche in Leipzig übrigens überwiegend besser oder zumindest gleich gut ausfallen wie an den anderen Hochschulorten. Etwa die gleiche Tendenz wie bei der Studiendauer der Absolventen zeigt sich auch beim Anteil der Studierenden, die bereits jetzt die Regelstudienzeit überschritten haben und (hoffentlich) demnächst Absolventen sein werden.
Dass die Überschreitung der Regelstudienzeit aber auch nicht allein mit der Überfüllung begründet werden kann, zeigen die Betreuungsrelationen. Diese unterscheiden sich nur wenig, wobei sie momentan an der TU Dresden etwas schlechter und an der TU Chemnitz etwas besser ist.
Informatik - Fachhochschulen
Bei den Lehrberichtsdaten Informatik fällt auf, dass im Vergleich zu den anderen Fachhochschulen die meisten Studierenden an der FH Zwickau studieren. Während die HTWK Leipzig ähnlich hohe Studentenzahlen aufweisen kann, fallen die anderen drei Fachhochschulen etwas weiter zurück. Insbesondere die Fachhochschulen HTWK Leipzig und FH Zittau/Görlitz können aber steigende Studentenzahlen verzeichnen. Bei den Studienanfängern kann dagegen nur ein schwacher Anstieg festgestellt werden, der am stärksten bei der FH Mittweida ausfällt und bei der HTW Dresden sogar in den negativen Bereich geht.
Beim Betrachten der abgelehnten Bewerber fällt besonders die FH Mittweida in das Blickfeld, die trotz stark ansteigender Studenten- und Studienanfängerzahlen auf einen Studienplatz mehr als zwei Bewerber vorweisen kann. Dies könnte ein Indiz für eine steigende Attraktivität der Fachrichtung an dieser Hochschule sein, was jedoch durch Einschätzungen von Studierenden zu belegen wäre. Ähnlich stark ist die Anzahl der abgelehnten Bewerber an der FH Zwickau gestiegen, und an der HTW Dresden ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen.
Die HTW Dresden kann im Moment mit 100% die höchste Erfolgsquote vorweisen, während sie an der FH Zittau/Görlitz um fast 15 Prozentpunkte und der FH Mittweida um fast 16 Prozentpunkte gesunken ist. Die HTWK Leipzig liegt mit einer 64%igen Erfolgsquote noch unter diesen beiden Fachhochschulen und die FH Zwickau gibt in ihrem Lehrbericht darüber keine Auskunft. Betrachtet man sich die Durchschnittsnoten der Abschlussprüfungen, erhärtet sich der Verdacht, dass die FH Mittweida anstrebt, sich zu einer Elitehochschule zu entwickeln. Hier ist der Notendurchschnitt von 1,6 im Erhebungsjahr 1996/97 auf 2,37 im Jahr 1997/98 gesunken, während die anderen Fachhochschulen nur einen minimalen Rückgang (HTW Dresden) bzw. keine Veränderungen aufweisen. Die HTW Dresden steht mit 1,58 an erster Stelle.
Die durchschnittliche Studiendauer der Absolventen ist an der HTW Dresden mit 8,7 Fachsemestern am kürzesten. Die FH Zittau/Görlitz und die HTWK Leipzig folgen eng mit 8,9 Fachsemestern und die FH Zwickau mit 9,3 Fachsemestern. Schlusslicht bildet auch hier wieder die FH Mittweida mit 10 Fachsemestern, die auch hier im Vergleich mit den anderen Fachhochschulen den stärksten Anstieg aufweist. Die Tendenz hin zu längeren Studienzeiten ist jedoch an allen Studienorten gleich. Dies kann aber ohne weitere Informationen nicht allein auf schlechte Studienbedingungen zurückgeführt werden, sondern auch mit der sich verschlechternden sozialen Situation zusammenhängen (z. B. sinkende Bafög-Gefördertenquote).
Bei der Betreuungsrelation steht wiederum Mittweida am schlechtesten da, gefolgt von der FH Zwickau. Am besten ist die Betreuungsrelation an der FH Zittau/Görlitz und an der HTW Dresden.
(SES: Krempkow/Winter)